Englische Presse – Englischer Humor
Deutschland gegen Serbien -
The Guardian
“Es war aussergewöhnlich, nicht zuletzt weil Deutschland einen Elfmeter verschoss. Deutschland verschosse einen Elfmeter. Deutschland verschoss einen Elfmeter – Tatsächlich!”
Daily Mail
“Der kann doch kein Deutscher sein! Podolski verpatzt einen Elfmeter…aber er wurde auch in Polen geboren!”
England – Algerien
The Sun
“Die Höhepunkte des Spiels in einer Zusammenfassung: 19.30 Uhr Algerien hat Anstoss. 19:42 Ein kleiner brauner Vogel sitzt auf dem Tor Algeriens – ähem, das wars!”
(Quelle KSTA)
Der englische Patient
England mit einer Nullnummer die viele Fragen aufwirft und wenige beantwortet. Gerrard, Lampard, Terry und Rooney sind nicht mal im Ansatz in der Lage ihr Potential abzurufen, wenig Bewegung, wenig Ideen, kaum Torgefährlichkeit. Was ist da los? Mit der Leistung droht den Three Lion das Aus in der Vorrunde. Das Gerrard und Lampard zusammen nicht immer harmonieren ist kein Geheimnis, aber kaum Chancen im Strafraum und nur Distanzschüsse kann nicht nur daran liegen. Es fehlt Rooney der kongeiale Partner im Sturm und im Team ist insgesamt zu wenig Laufbereitschaft. Gegen Slowenien erwaret England nun ein hartes Stück Arbeit
Slowenien hatte Glück und kann sich beim Schiedsrichter bedanken noch das 2:2 gerettet zu haben. In einem unterhaltsamen Spiel ging Slowenien in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung. Die USA gab aber nicht auf, direkt nach der Pause verkürzte Donovan auf 1:2. Danach wurde es ein Spiel auf ein Tor und in der 82 Minute wurde der Sturmlauf der US Boys belohnt. Ein Kopfballablage von Altidore schoss Bradley zum Ausgleich ins Tor. Damit nicht genug, zwei Minuten später drückte Edu einen Freistoss ein. Die Führung? Nein der Schiedsrichter gab den Treffer nicht. Warum? Dies blieb sein Geheimnis, Fragen auf den Grund beantwortet er nicht. Abseits war es nicht mal im Ansatz, Foul auch nicht da bis auf Edu alle anderen US Spieler sicher im Griff, im wahrsten Sinne des Wortes, der slowenischen Verteidiger war. Altidore z.B. wurde mit beiden Armen komplett umklammert und hatte gar keine Chance zu foulen.
Im beiden Spielen der Gruppe C gab es zusammen 7 gelbe Karten gegenüber 9 Karten im Deutschland Spiel. Die vier Mannschaften stiegen dabei mitunter deutlich rustikaler ein als Serbien und Deutschland.
Auf Rausch folgt Kater – Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss (Andy Brehme)
Nicht nur beim Trinken, auch beim Fussball ist das Häufig so. Fünf Tage nach dem glanzvollen 4:0 gegen Australien hat Deutschland unnötig gegen Serbien verloren.
Und Nein es lag nicht am Schiedsrichter, Deutschland hat sich selbst geschlagen.
Losgelöst von allen Personaldiskussionen die 11 bzw. 10 Spieler die am Anfang auf dem Platz standen hätten das Spiel gewinnen können.
Knackpunkte:
- Podolski rückte in erster Halbzeit immer wieder in die Mitte, dadurch war die linke Seite verwaist und die Mitte noch enger
- Nur wer schiesst kann Tore erzielen. Deutschland wollte den Ball in der ersten Halbzeit aber ins Tor zaubern. Kaum Schüsse auf das serbische Tor stattdessen noch ein Pass und noch ein Haken und noch ein Pass und noch ein Haken
- Kloses Platzverweis – Warum tritt er Gelb verwarnt von hinten rein? Egal ob die Karten zu schnell gezogen wurden, zu dem Zeitpunkt waren schon vier oder fünf verteilt.
- Die kpl. serbische Abwehr ist Gelb verwarnt und Deutschland sucht nicht das 1:1. Zu keiner Zeit in der zweiten Halbzeit war die Abwehr in Gefahr sich auch eine Gelb-Rote Karte einzuhandlen
- Löw wechselt zu spät und lässt Özil zu lange als Mittelstürmer stehen
Was war gut?
Deutschland spielte von Anfang passsicher und lies sich nicht zu unnötigen Ballverlusten zwingen. Nach Kloses Eselei waren sie unaufmerksam und kassierten das 0:1. Aber auch danach war Deutschland überlegen und erspielte sich zahlreiche Chancen. Alleine Podolski hätte das Spiel wenden können oder müssen. Aber wie heisst die alte Weisheit – Erst kein Glück und dann kam noch Pech dazu. Deutschland junges Team bewies eine hervorragende Moral und erst der verschossene Elfmeter versetzte ihnen einen Knacks. Am Ende fehlte dann auch noch die Frische, die Wechsel kamen zu spät, um den entscheidenden Punch zu setzten. Angst um den Verbleib im Turnier muss man aber nicht haben, bei dem was sie in den zwei Spielen gezeigt haben.
Der Tor und der Jabulani
Die Pleiten, Pech und Pannenserie der Torhüter bei der WM reissen nicht ab. Zuerst springt Griechenlands Tzorvas dem Ball aus dem Weg und dann lässt Enyeama nach vorne abprallen. Dies lag nicht an Jabulani. Woran liegt diese Serien von Missgriffen? Statistischer Ausreisser? Doch der Ball?
Englands Probleme sind Tradition – aber die anderen?
Vielleicht ist die Erklärung recht einfach. Bei zwei Mannschaften die sich gegenseitig neutralisieren und keine Chancen zulassen, hat der Torwart wenig zu tun, muss sich aber permanent unter Spannung halten. Er sollte immer auf dem Sprung sein, sollte immer wachsam sein aber einen Ball bekommt er nur beim Rückpass. Im Grunde ist er kalt.
Und dann kommt auf einmal eine halbwegs gefährliche Flanke. Jetzt hat er endlich die Gelegenheit sich auszuzeichen, also raus aus dem Tor und ran an den Ball und schon segelt er an der Flanke vorbei. Oder es kommt ein seltenes Schüsschen auf das Tor und der Torwart konnte die Konzentration und Spannung nicht hoch halten. Also ist er beim Versuch den Kullerball aufzunehmen nicht 100 % konzentriert und schwupps ist es passiert. Ein Fehlgriff und DAS TOR ist gefallen. Und das sich die Fehlgriffe häufen, alle über Jabulani spekulieren und viele Spiele torarm sind macht die Torhüter nicht sicherer. Kann sein ? Muss aber nicht – denn Nigerias Torhüter hatte sich mehrfach ausgezeichnet bevor er seinen Bock schoss. Was immer die Gründe sind, die Torhüter können sicher sein – wenn die KO Spiele beginnen wird sich das Augenmerk und die Kritik den Schiedsrichtern zuwenden und die Torhüter werden wieder die Helden (des Elfmeterschiessens) sein.
Adieu les bleus?!?
Mit einem blutleeren und schwachen Auftritt hat sich Frankreich beinahe aus dem Turnier katapultiert. Die einzige Hoffnung des Vizeweltmeisters ist das Mexiko Argentinien aus dem Weg gehen will und daher auf Sieg spielen könnte. Da würde dann ein zwei oder drei Tore Sieg gegen Südafrika reichen um das Achtelfinale zu erreichen. Was sie da sollen oder wollen ist eine andere Frage.
Argentinien zaubert und wirbelt Südkorea durcheinander und präsentiert sich auch weiter als Titelkandidat. Das sie noch nicht sicher im Achtelfinale sind verdanken sie zwei Blackouts von Nigeria. Zuerst die Tätlichkeit von Kaita und dann der Patzer von Enyeama Nigerias besten. Griechenland ist überraschend noch im Rennen, auch weil Obasi kläglich vor dem leeren Tor vergab. Der Kampf um Platz zwei hinter Argenitnien wird spannend.
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