Deutschland begann gut, stand taktisch geschickt und hatte ein leichtes Übergewicht. Mit dem Beinah Eigentor von Metzelder war dann plötzlich der Faden gerissen. Die Verteidiger allen voran Arne Friedrichs waren ängstlich und trauten sich nicht mehr gescheit nach vorne zu spielen. Zunächst wurde drei-vier mal quer gespielt, Schweinsteiger bietet sich an wie Sauerbier, aber Friedrichs schafft es gekonnt ihn zu ignorieren und spielt den Ball lieber wieder zurück. Irgendwann wurde es Mertesacker zu bunt und er pölte den Ball dann einfach nach vorne geschlagen und Spanien konnte sein Spiel aufziehen. Ein Kopfball an den Pfosten waren die Folge, vor dem 1:0 gestattete sich Lahm wieder einen Tiefschlaf und Torres schießt ein. Deutsche Chancen waren selten, Podolski bekam einen Ball nicht unter Kontrolle, ein klares Handspiel im Strafraum wurde übersehen aber das war es auch schon. Mit ein Grund für die wenigen Chancen waren wieder einmal die schlecht getretenen Standards. Spanien versäumte in der Folgezeit das 2:0 zu erzielen, weil sie wieder einmal im Abschluß einen Haken zuviel machten. So war Deutschland mit dem 0:1 zur Pause gut bedient.
Verletzungsbedingt kam Jansen für Lahm und nachdem auch noch Kuranyi für Hitzelsperger gekommen war und Deutschland endlich mit zwei Stürmern spielte, kam neuer Schwung in das deutsche Spiel. Torchancen bleiben auch jetzt aus, weil Schweinsteiger und Ballack die Pässe lässig den Spaniern in die Füsse spielten oder Schweinsteiger es gleich als seine Aufgabe ansah den jedweden Ansatz durch sinnloses Gebolze aus der zweiten Reihe zu unterbinden. Die letzte Präzesion beim Anspiel nach vorne fehlten oder die Stürmer standen gleich im Abseits. Lehmann und Frings mit Sicherheit die beiden Aktivposten verzweifelten fast an ihren Mitspielern, weil sich die unerklärlichen Blackouts wie ein roter Faden durch das Spiel zog. Mertesacker mag einen Pass nicht erlaufen, Schweinsteiger bietet sich erst gar nicht an, Friedrich spielt nicht nach vorne und und und. Insgesamt tauchte das Mittelfeld der deutschen Mannschaft in der zweiten Halbzeit komplett ab. Podolski hatte von Anfang an zwei Spieler auf den Füssen stehen und auch immer wieder hart attackiert, verlor zunehmend die Lust und war am Ende gar nicht mehr zu sehen. Ballack stand häufig nur in der Gegend herum und Schweinsteiger vertändelte sofort jeden Ball. Dadurch kamen die Spanier pausenlos in Ballbesitz und ließen den Ball brilliant laufen und erspielten sich zahlreiche Torchancen die sie aber sträflich vergaben. Normalerweise wird so was bestraft aber dafür war das Spiel nach vorne von Deutschland zu einfallslos. Die Sieg der Spanier war hochverdient und da hätte auch ein Handelfmeter in der ersten Halbzeit oder die Rote Karte nach Silvas Tätlichkeit gegen Podolski nichts geändert, da auch Lehmann außerhalb des Strafraums die Hand zur Hilfe genommen hatte und damit ebenfalls hätte gehen müssen.
Eine überaus faire Europameisterschaft fand mit Spanien einen hochverdienten Sieger. Glückwunsch. Die deutsche Mannschaft hat zwei Jahre nach dem Sommermärchen bewiesen, daß sie wieder zur Spitze dazugehören. Mitspielen kann sie dort aber nur dann, wenn alle 100 % geben, vor allem bei der Laufbereitschaft, und den Ball schnell laufen lassen. Schade das sich das noch nicht bis in die Bundesliga herumgesprochen hat, sonst müssten wir nicht immer zwei Jahre warten, um deutsche Mannschaften erfolgreich spielen zu sehen.
]]>El Mundo Deportivo: “Historischer Sieg – auf dem Weg zur Legende. Die Seleccion zerstörte mit einem Superspiel Russland. Nur noch einen Schritt entfernt vom Ruhm, aber jetzt kommt die deutsche Walze mit Ballack, Klose, Podolski und Co.”
Sport: “Xavi war der Motor der Aragones-Mannschaft. Im großen Stil ins Finale. Europa liegt dem Mittelfeld aus der Barca-Schule zu Füßen.”
El Pais: “Spanien entzückt Europa.”
El 9: “Wer vermisst Raúl?”
Marca: “Wir sind die Besten. Am Sonntag gegen Deutschland, die laut Lineker immer gewinnen. Triumphale Sinfonie – die Seleccion funktionierte wie ein Orchester mit ihrem schnellen Mittelfeld.”
AS: “Große Vorstellung der Seleccion, die mit Arschawins Russland tanzte. Spanien erhob den Fußball in die Sparte der schönen Künste. Das perfekte Spiel. Deutschland, gib auf!”
RUSSLAND
Sport Express: “Wir wollen nicht traurig sein. Wir haben Bronze – für den Anfang. Die russische Mannschaft hat ihren Fans bei der EM viel Freude gemacht. Doch ins Finale hat sie es nicht geschafft. Wie in der Gruppenphase war die Sbornaja auch im Halbfinale Spanien deutlich unterlegen.”
Rossijskaja Gazeta: “Die russische Mannschaft verpasst EM-Finale. Das Team von Hiddink war die Überraschung der EM und kann mit Bronze zufrieden sein.”
Komsomolskaja Prawda: “Trotzdem, danke! Alle haben mitgefiebert, vom kleinen Kind bis zum Opa. Beim 3:0 der Spanier hat sich das Glück von Hiddinks Team aber abgewendet.”
Komersant: “Spanien war in Schnelligkeit und Taktik überlegen. Wir hatten dagegen keine einzige echte Chance.”
Sowjetski Sport: “Drei Tore Unterschied in der Gruppenphase, drei Tore Unterschied im Halbfinale. Spanien ist derzeit einfach noch stärker. Dazwischen lagen aber drei Siege, die Europa und die ganze Welt erschütterten. Der dritte Platz ist für Russland eine große Auszeichnung.”
ÖSTERREICH
Kronen-Zeitung: “Spanien jubelt! So schön strahlte die Sonne zuletzt 1984. Unwiderstehlich über Russland weggebraust. Aragones strahlte nach dem 3:0-Triumph wie ein kleines Kind.”
Österreich: “Flamenco-Gala. Ole. Spanien nach dem 3:0 im Finale. Jetzt träumt Spanien vom zweiten Titel.”
Kurier: “Viva Espana. Fiesta im Prater. Spanische Genieblitze nach dem Donnergrollen. Spanien fordert im Finale den dreifachen Europameister Deutschland heraus.”
Der Standard: “Der kurze Pass zur schönen Fiesta. Spanien bestätigte in einem gefühlten Finale seinen Status als Titelfavorit eindrucksvoll. Russland kam kaum dazu, sein bewundertes Vertikalspiel aufzuziehen.”
SCHWEIZ
Blick: “Mit einer sensationellen Leistung in der zweiten Halbzeit demontierten die Spanier die hochgelobten Russen.”
Neue Zürcher Zeitung: “Die spanische Ananas ist reif. Die neue iberische Einheit spiegelt sich auch im Spielverständnis des Mittelfeldes wider. Manchmal sehen die spanischen Mittelfeldspieler aus wie kleine Klone, die sich nicht nur ähneln, sondern auch noch gleich Fußball spielen.”
Neue Luzerner Zeitung: “Spanien bremst die russische Welle. Spanien steht nach einer Demonstration der großen Klasse zum ersten Mal seit 1984 im EM-Finale. Die Iberer führten Russland beim 3:0 in Wien ans Limit und vor.”
Tages-Anzeiger: “Spanisches Schaulaufen in das Finale. 3:0 über ein chancenloses Russland.”
]]>Spanien wirkte von Anfang an fitter, konzentrierter und präsenter als die Russen. Was hatte man nicht alles von dem Powerspiel der Russen geschwärmt und erwartet, aber im Halbfinale war davon nichts mehr zu sehen. Hing ihnen die exorbitante Siegesprämie an den Beinen? Langsam, pomadig beinahe ängstlich spielten die Russen auf und die Spanier nutzen das aus, setzten sie von Anfang unter Druck und kontrollierten das Geschehen. Einziges Manko sie nutzten wieder ihre Chancen nicht. So dauerte es bis zur zweiten Halbzeit bis sie verdient in Führung gingen. Wenn man jetzt eine spielerische Reaktion von Russland erwartet hatte, sah man sich erneut getäuscht. Sie stiegen härter ein, aber spielerisch kam immer noch nichts und so erhöhten die Spanier auf 2:0 und dann auf zu 3:0. Ein Wehrmutstropfen Der Einsatz von Torjäger Villa, der nach 30 Minuten raus mußte, am Sonntag ist fraglich.
Woran lag es das die Spanier letztendlich so deutlich gewannen? Wahrscheinlich lag es am königlichen Beistand den die ARD ausmachte. Zunächst beförderten sie den Kronprinzen zum König und dann stellte es sich raus das er bei Iker Casillas im Spind saß. “Your majesty was in your locker?” Den room ließ der Reporter weg und so stellte er dem spanischen Torhüter die Frage: Der König war in ihrem Spind? Was Casillas natürlich als große Ehre betrachtete. Vielleicht sitzt der König am Sonntag im Gaderobenschrank, da muß sich Deutschland vorsehen.
Bei großen Turnieren kam es bisher zum 7 Duellen zwischen Spanien und Deutschland. Die Bilanz 4 Siege 2 Unentschieden 1 Niederlage.
]]>Deutschland startet langsam und schwerfällig, als ob der Druck des Favoriten sie lähmen würde. Passiv und mit Abstand sah man dem Treiben der Türken interssiert zu. Pässe über kurze Entfernung kamen nicht an und die Laufarbeit ließen zu wünschen übrig. Angesichts der Leistung der ersten Halbzeit verbietet es sich die Worte laufen und Arbeit im Zusammenhang mit der deutschen Mannschaft zu verwenden und schon gar nicht zusammen.
Klose war wieder einzige Spitze und interpretierte diese Rolle recht Passiv, als wollte er der Deutsch-Türkischen-Freundschaft keinen Schaden zu fügen. Philip Lahm einer der besten Deutschen in diesem Turnier, war gestern eine permanente Gefahr für beide Tore. Rolfes und Ballack betrachteten den eigenen Strafraum als verbotene Zone und so sah Ballack bei dem Lattenknaller von Kazim und auch beim 2:2 aus sicherer Entfernung zu. Zur Reihenfolge, beide Mannschaften begannen zurückhaltend, die Türken mit Respekt und die Deutschen mit was…? Überheblichkeit, Unkonzentriertheit? Egal nach zehn Minuten merkten die Türken diese lethargischen Deutschen sind zu packen und drückten auf das deutsche Tor. Die Hintermannschaft allen voran Lahm und Metzelder waren Indisponiert. Aus dem Mittelfeld kam wenig Unterstützung und so fiel folgerichtig das 1:0 für die Türkei. Podolski stand falsch, Lahm passiv, Friedrich im Tiefschlaf und der Ball im Tor, fast hätte ihn Lehmann noch gehabt, aber so trudelte ihm durch die Beine. Die erste Führung für die Türkei in diesem Turnier hielt nur vier Minuten. Die Meister des Combacks in dem Turnier mussten die Erfahrung machen die schon andere Fußballnationen im Spiel gegen Deutschland machen mussten: They ever Comeback. 1:1 durch eine Podolski Schweinsteiger Kombination wie im Spiel gegen Portugal. Wer nun erwartete das die Mannschaft sicherer würde sah sich getäuscht. Hitzelsperger der Podolski herrvoragend in Szene gesetzt hatte und Deutschlands sicherster Passgeber war, sah sich ein ums andere mal ignoriert. Unverständlich wieso vieles in diesem Spiel. Schweinsteiger sehr engagiert und sehr bemüht, verpasste immer wieder den richtigen Zeitpunkt zum Passen und leistete sich neben vielen guten Aktionen auch viele Ballveruste. Gegenüber Portugal nicht wiederzuerkennen. Man zitterte sich in die Pause. Frings kam für den angeschlagenen Rolfes aber das Spiel wurde nur etwas besser. Erst eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters, der einen klaren Elfmeter nach Foul an Lahm verweigerte brachte die Deutschen in Fahrt. Sie wurden bissiger, zweikampfstärker und kamen zu mehreren Chancen. In der 79 Minute flankte Lahm und aus dem nichts war Klose da und zeigte was einen Torjäger ausmacht. Am umherirrenden Rüstü vorbei köpfte er ein und brachte Deutschland in Führung. Auch Löw, der Angesichts der Darbietung seiner Mannschaft den einen oder anderen Tobsuchtsanfall bekam, verabsäumte es seine Mannschaft durch einen Wechsel zu unterstützen. Die linke Seite der deutschen Mannschaft war ihre Achillesferse weil Lahm ein Spiel mit Licht und viel Schatten spielte und aus dem Mittelfeld zu wenig Unterstützung kam. Auch das 2:2 ging auf sein Konto, er läßt sich überlaufen, Metzelder rückt nicht nach, Ballack hilft nicht aus, Mertesacker kommt zu spät und Lehmann muß hinterherschauen. 2:2 in der 85 Minute. Wieder ein uglaubliches Comeback der Türken? Nein. Hitzelsberger, Deutschlands Bester, spielte einen Dopplepasse mit Lahm der frei zum Schuß kommt und eiskalt im Stile eines Torjägers zum 3:2 in der 90 Minute verwandelte.
Deutschland hat zum sechsten mal das Finale der Europameisterschaft und steht insgesamt zum 13 mal im Endspiel eines großen Turniers. Die jüngeren von Euch denen die Weltmeisterschaften von 82 (Vize) und 86 (Vize) im Moment nicht ganz präsent sind und die auch die Euro 88 (Halbfinale) und 92 (Vize) nicht intensiv verfolgten, haben eine Ahnung davon was Gary Lineker 1996 zu seinem Ausspruch brachte: “Fußball ist ein einfaches Spiel…und am Ende gewinnen immer die Deutschen!”
]]>Bei dem 1. Halbfinale Deutschland – Türkei ist die Liste der Dinge die für Deutschland sprechen recht lang:
Gößere Internationale Erfahrung
Mehr Spieler, auch wenn bis heute Abend noch mit diversen Wunderheilungen zu rechnen ist, fehlt der Türkei mindestens 6 Spieler.
Die Aufholjagden haben Türkei viel Kraft gekostet und sind nicht beliebig wiederholbar.
Das was die Türkei auszeichnete: Einsatz, Kampf und niemals aufgeben sind auch Eigenschaften die Deutschland auf Tunieren auszeichnet. Das Momentum ist auch nicht eindeutig auf Seite der Türkei, da der glanzvolle Sieg über Portugal die Deutschen beflügeln wird.
Als zusammengenommen: Die Türkei hat keine Chance, aber genau die werden sie versuchen zu nutzen und ihre unothodoxe Spielweise wird ihnen helfen. Trotzdem eindeutiger Vorteil Deutschland.
Bei Spanien – Russland ist, um einen der deutschen Fußballweisen zu zitieren, das Chancenplus ausgeglichen.
Beide Mannschaften mit Offensivfußball und schlechter Chancenverwertung.
Beide Halbfinale haben Kraft und Nerven gekostet, aber das Weiterkommen wird hier einen Schub auslösen. Bei Spanien vielleicht sogar einen größeren, da der Fluch des Viertelfinales nach 24 Jahren besiegt wurde.
Beide Mannschaften sind jung wobei Spanien über die Spieler mit größerer internationaler Erfahrung verfügt.
Spanien hat auch die bekannteren Spieler und genau das könnte ein Problem sein. Man weiß über die Stärken und Schwächen eines Xavi, Villa oder Fabregas. Von den Russen weiß man deutlich weniger.
Was zeichnet die Russen aus? Sie spielen wie ein VW Käfer, er läuft und läuft und läuft und läuft… Der Hochgeschwindigkeitsfußball den Russland spielt ist ihre stärkste Waffe und bereitet den Gegner das größte Kopfzerbrechen. Die Niederlande wollte sich nur keinen Konter einfangen und spielte wie gelähmt und wurde am Ende doch überlaufen. Spanien wird genau da vor Sorge haben und daher Vorteil Russland.
]]>Spaniens Ministerpräsident war Felipe Gonzalez.
Spanien war noch nicht Mitglied in der EG (EU).
In Spanien gilt noch die Peseta.
Die Demokratie ist noch jung, drei Jahre zuvor hat der König einen Militärputsch verhindert.
Der Ballermann ist noch nicht Ziel Nr. 1, man fährt nach Lorett oder Tossa de Mar oder Benidorm
In Deutschland gibt es noch die D-Mark.
Helmut Kohl hatte gerade ein Jahr zuvor seine erste Bundestagswahl gewonnen.
Ronald Reagan wird wiedergewählt.
Die USA und der Vatikan nehmen nach 100 Jahren wieder diplomatische Beziehungen auf.
Joahnnes Paul II war noch Papst.
Erich Honecker ist Staatsratsvorsitzender, Juri Andropow und Konstantin Tschernenko Generalsekretär der KPDSU. Michail Gorbatschow ist weitgehend unbekannt.
Es gibt noch zwei deutsche Staaten und von einer Wiedervereinigung redet keiner.
Die eiserne Lady regiert in England.
Die englischen Verinsmannschaften werden am Ende der Saison 84/85 wegen der Katastrophe im Heysel Stadion für fünf Jahre gesperrt.
Italien wurde zwei Jahre zuvor Weltmeister (Hoppla)
Deutschland ist erst zweimal Welt- und Europameister.
Deutschland wird noch einmal Welt- und Europameister und erreicht noch je ein weiters mal das Endspiel.
Der 1. FC Köln ist noch eine Macht im deutschen Fußball.
Jugoslawien ist noch ein Staat und richtet die Olympischen Winterspiele in Sarajewo aus. Die Winterspiele finden im gleichen Jahr wie die Sommerspiele statt 1984 in Los Angeles.
Koster der Sprit auch 3 Mark 10, sang Markus zwei Jahre zuvor. Damals kostete der Sprit um 1 Mark d.h. 50 Cent
3,10 DM sind 1,59 Euro wir haben es fast geschafft.
]]>Russland – Spanien
Dies sind die Paarungen für das Halbfinale und beide Paarungen haben eine interessante Geschichte.
Das einzige Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Türkei bei einem großen Turnier war bei der WM…in der Schweiz. Deutschland gewann 4:1 und 7:2 und warf die favorisierten Türken aus dem Turnier.
Russland Spanien wartet da noch mit einer ganz anderen Brisanz auf, sind aber fast genauso lange her.
Bei der ersten Europameisterschaft 1960 trafen die beiden Mannschaften im Viertelfinale aufeinander. Die Spiele wurden damals mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, aber der faschistische Diktator Franco verbot den Nationalspielern nach Moskau zu fliegen.
1964 schlug Spanien die Udssr im EM Endspiel 2:1 und wurde zum einzigen mal Europameister.
Die ist interessiert jetzt aber keinen mehr. Die Türkei mit großen Personalproblemen vier Spieler gesperrt und diverse andere verletzt, ist die Überraschungsmannschaft des Turniers und die Comback Kids. Drei Spiele noch gedreht davon eines sogar mit zwei Toren Rückstand. Allerdings ist das auch die Spezialität von deutschen Teams und einen zwei Tore Vorsprung hat Deutschland bei einem Turnier noch nie verspielt.
Spanien muß mehr Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor entwicklen sonst werden sie von Russland in Grund und Boden gespielt, da sie im Spiel zurück doch Schwächen gezeigt hatten.
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Es gibt wohl keine Fußballnationen die über Jahre ach was Jahrzehnte mit schönen Fußball verbunden werden, die aber auch gleichzeitig für fortgesetzte Erfolglosigkeit stehen. Bei jedem Turnier wird bei der Nennung der Favoriten einer oder beide Mannschaften genannt. In der Vorrunde glänzen dann auch beide entsprechend ihrer Favoritenrolle mit prima Fußball und verabschieden sich dann diskret wenn es um Titel geht. Ist das jetzt eine grieschische Tragödie oder eine Opera buffa (komische Oper)?
Spanien tat sich schwer gegen zurückhaltene und gut gestaffelte Italiener ins Spiel zu finden. Sie versuchten es auch immer wieder mit Weitschüssen, aber diese stellten keine Gefahr für Buffons Tor da. Der deutsche Schiedsrichter Fandel übersah in der ersten Halbzeit ein Foul im und eines direkt am Strafraum und pfiff nicht. Dafür wertete er einen Ausrutscher von Villa als Schwalbe und bestrafte dies mit Gelb. Die Italiener fuhren den einen oder anderen Konter, schafften es aber immer wieder den gut postierten Mann zu ignorieren und auch nicht zu Chancen. Gegen Ende des Spiels drehte Spanien nochmal auf, um die Verlängerung zu vermeiden und hatte mehrere aussichtsreiche Möglichkeiten, aber immer wieder machten sie einen Haken oder Schnörkel zu viel und die Chance war dahin. Und dann, wie das bei Spielen gegen Italien so ist, plötzlich die Riesenchance für die Azurri eingeleitet durch einen Irrflug von Casillas aber der mit einer Glanzparade diesen Fehler ausbügelte. Bei Spanien griff dann die alte Weisheit, erst kein Glück und dann kam noch Pech hinzu. Buffon läßt einen Ball durchrutschen der aber an den Pfosten ging.
Zu Beginn der Verlängerung drehte dann Italien plötzlich auf und kam innerhalb von 2 Minuten zu drei Riesenchancen, um danach wieder das Tempo zu verschleppen. Spanien junges Team fand kein Mittel geeignetes Mittel die italienische Hintermannschaft auszuhebeln. Und wenn sie dann doch mal durch waren verpatzten sie oder standen sich selbst im Weg. Wie schafft es eine Fußballnation die immerhin einen Stürmer wie Raul hervorgebracht hat, vor dem Tor so gute Gelegenheiten kläglich zu vergeben, wenn es darauf ankommt? Ein gutes Beispiel der letzte Angriff des Spiels, drei gegen zwei Überzahl für Spanien schön nach rechts rausgelegt aber der Spanische Spieler kann sich nicht entscheiden ob er passen oder schiessen soll und so verfehlt sein Schuss/Pass das Tor und den Mitspieler deutlich.
Die Entscheidung musste dann im Elfmeterschiessen fallen und da hat Spanien bei 3 Elfmeterschiessen dreimal verloren. Allerdings ist auch Italien keine Mannschaft die durch Erfolge im Elfmeterschiessen geglänzt hat (Ausnahme 2006) und so schafft es tatsächlich Spanien den Fluch zu brechen. Insgesamt verdient da Italien zu wenig für das Spiel getan hat.
]]>Letzte Woche war nach dem Österreich Spiel bei N 24 die Schlagzeile zu sehen: Ballack scheisst Deutschand ins Viertelfinale.
Am Freitag legten dann die Tagesthemen nach: Sie berichteten das die Türkei im Halbfinale gegen…gegen wen eigentlich spielt? Die eingeblendete Flagge hatte die Farben Rot-Schwarz-Gold. Bisher hat sich noch keine Nation zu dieser Fahne bekannt. Die einzige Nationalflagge die eine Farbkombination Rot-Schwarz-Gold beinhaltet ist die von Uganda. Eine Rückfrage bei der UEFA hat ergeben, daß sie aber nicht für die EM qualifiziert sind.
Bela Rethy verkündete gestern Abend, daß Spanien noch nie im Viertelfinale gewonnen hatte, da bei ihrem Triumph 1964 kein Viertelfinale gespielt wurde. Dieses nicht gespielte Viertelfinale 1964 (damals noch mit Hin- und Rückspiel) gewann Spanien gegen Irland mit 5:1 und 2:0.
]]>Die von dem Niederländer Gus Hiddink trainierten Russen, wirkten in allen Belangen überlegen und wirkten körperlich und geistig schneller und fitter als die Niederländer. Ob die Tragödie um Boulahrouz Tochter da eine Rolle gespielt haben mag, darüber kann man nur spekulieren.
Klar ist, wenn die Russen ihre zahlreichen Konter Konsequent zu Ende gefahren hätten, wäre das Spiel schon in der regulären Spielzeit entschieden gewesen. So konnte van Niestelroy durch seinen späten Ausgleich die Hoffnungen der Niederländer am Leben halten, aber die Körpersprache der Spieler und die Gesichter der Fans deuteten in der Verlängerung auf wenig Hoffnung hin. Folgerichtig kassierten sie noch zwei Tore, bitter für van der Saar, daß da ein Beinschuss bei war und müssen sich wieder einmal vorzeitig aus einem Turnier verabschieden. Für Russland ist noch mehr drin, in der Verfassung von gestern müssen sie sich weder vor Italien noch vor Spanien verstecken.
Bemerkenswert war bei dem Spiel noch das Schiedsrichter Michel nach Konsultation seines Linienrichters einen Platzverweis zurückgenommen hatte. Großen Respekt vor der Courage. Interessant ist auch, wie liebenswürdig die 4. Offiziellen auf einmal mit den Trainern umgehen.
Gus Hiddink wurde im übrigen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, mehrfach mit Fragen zu seinem Status als “Verräter” gefragt. Er gab darauf die passenden Antwort: “Ich will zum Verräter des Jahres in den Niederlanden gewählt werden!” Diesem Ziel ist er seit Samstag ein gutes Stück näher gekommen.
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